Dienstag, 4. April 2017

Rezension: Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden von Emily Barr übersetzt von Maria Poets

 
 
ISBN: 978-3-8414-4007-5
352 Seiten
16,99 EUR
Hardcover


 
Inhalt:
 
 
In dem Buch geht es um Flora, die an einer anterograden Amnesie leidet. Das bedeutet, dass sie alles was vor ihrem elften Lebensjahr stattgefunden hat sehr gut im Kopf behalten kann, doch jegliche neuen Ereignisse entfallen ihr in unregelmäßigen Abständen (die nicht mal einen Tag dauern). Flora kann also keine neuen Informationen aufnehmen und behalten. Bis plötzlich eine Sache passiert: Flora wird geküsst. Von Drake. Drake ist der Freund ihrer besten Freundin und ist an den Nordpol gezogen zu Studienzwecken. Genau an diesen Kuss kann Flora sich erinnern. Flora beginnt, sich Hoffnung zu machen und begibt sich auf eine Reise, um Drake zu suchen und somit auch ihre Erinnerungen. . . . .
 
 
 
Cover:
 
 
Das Cover ist ultraschön. Es ist teilweise mit glänzenden Applikationen geschmückt, was das Buch zu einem Hingucker macht. Besonders der Elch ist super witzig (für eine Frühjahrserscheinung). Ein schönes, verspieltes Cover, das gut zu der teilweise naiven Stimmung des Buches passt.
 
 
 
Schreibstil:
 
 
Der Schreibstil hat mich stark fasziniert. Das Buch ist aus der Perspektive von Flora in der Ich-Form geschrieben, dies liest sich auch ganz gut und man kommt als Leser super in den Charakter "Flora" rein. Das Interessante an dem Stil ist, dass man genau wie Flora immer mal wieder auf den Punkt Null zurück gesetzt wird. Also mitten in der Geschichte ergeht es Flora plötzlich so: Wo bin ich ? Was mache ich hier? Was ist geschehen?- Das kann unter Umständen manchmal echt gemein sein (an spannenden Stellen zum Beispiel). Aber genauso doof ist das ja dann auch für Flora. Ich hatte in dem Buch das absolute Lesegefühl, gerade dadurch konnte ich mich sehr gut in Floras Situation einfinden und eine Ahnung davon bekommen, in was für einer Situation sie sich befindet.
 
 
 
Story:
 
 
In der Geschichte gibt es viele spannende Elemente. Einmal die Frage, ob Drake wirklich der Schlüssel zu Floras Erinnerungen ist, ob Flora die Reise gut übersteht und auch wirklich ihre Ziele erreichen kann. Dann ist da noch die mysteriöse Reise von Floras Eltern, die zu ihrem Bruder fliegen, denn dieser sei angeblich schwer krank. Man merkt sofort, dass irgendwas in der Richtung nicht stimmt. Durch den Kuss gleich am Anfang stolpert man in Probleme und Konflikte, dabei ist das Buch nicht schwer, denn durch Floras naive Art nimmt sie auch wiederum etwas von all den Spannungen, Konflikten und Problemen.
 
 
 
Charaktere:
 
 
Die Protagonistin ist selbstverständlich Flora. Flora hat auf jeden Fall die Naivität, die ich mir vorgestellt habe, als ich den Klappentext gelesen habe. Ich finde es aber sehr schwierig einen Teenager darzustellen, der eigentlich geistig auf dem Niveau eines 11 - Jährigen Mädchens sein sollte. Die Darstellung von Flora ist der Autorin absolut gelungen. Gleich am Anfang merkt man, dass Flora in Puncto Klamotten und Freundschaften hinterher hinkt. Manchmal macht sie etwas kindisches, und dann wiederum flammt eine Reife auf. Dies immer wohl proportioniert. Letztendlich bin ich nicht diejenige, die sich damit auskennt, wie ein Mädchen in Floras Alter und mit Floras Diagnose sein sollte, aber vom Bauchgefühl habe ich Flora als authentisch empfunden. Natürlich ist sie ein Teenager und hat so etwas wie Hormone. Wer setzt sich mit Flora zum Thema Sex und Partnerschaft auseinander? Welche Probleme tauchen auf, wenn Flora aufwacht und den Partner, der neben ihr liegt nicht mehr erkennt?  Ein sehr komplexes Thema, das zum Nachdenken anregt, schon allein durch Floras Grundsituation.
 
 
Dann gibt es (leider) noch Drake. Oh herrje, wie ich diesen Jungen.... einfach total blöd finde. Ich hatte permanent das Gefühl, er nutzt Flora nur aus und sie soll doch bitte nicht auf ihn hinein fallen. Dass er der Auslöser für eine von Floras Erinnerungen ist, habe ich ihm nicht gegönnt. Nichts da, von wegen süße Liebesgeschichte. Diesen Kerl konnte ich einfach nicht ertragen. Zum Glück ist der Verlauf der Geschichte ein anderer, als anfangs befürchtet, aber mehr werde ich an dieser Stelle nicht verraten ;-) .
 
 
 
Fazit:
 
 
Ein authentisches Buch mit einer interessanten Idee und einer spannenden Geschichte. Ich hatte ganz andere Erwartungen an das Buch, und dachte es sei romantischer. Dafür hat "Jeder Tag kann der Schönste in deinem Leben werden" andere Qualitäten entwickelt, die mir auch sehr gut gefallen haben.
 
 
Von mir gibt es daher 4 Monsterpunkte für das Buch!
 
 
 
 

3 Kommentare:

  1. Hallo :)

    ich finde ja schon allein den Titel total ansprechend <3 Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Vielleicht ist das Buch ja ein Kandidat für meine Wunschliste ;)

    Liebe Grüße
    Meiky

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  2. Eine supertolle Rezension, ich hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können.

    Bei Drake ging es mir genau wie dir, ein blöder Kerl.

    Faszinierend fand ich auch den Erzählstil, ganz besonders die Wiederholungen, die einfach sein müssen, damit man besser versteht, wie es für Flora ist, immer wieder alles zu vergessen.

    Wirklich ein tolles Buch.

    Liebe Grüße Ina

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  3. Hi Guilia,

    jetzt hast du mich aber neugierig gemacht. Obwohl ich Romantik ja liebe, finde ich es total schrecklich, wenn ich denjenigen total unsympathisch finde! Aber anscheinend hat die Autorin ja sowieso einen anderen Weg eingeschlagen.

    Liebe Grüße
    Desiree

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